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Hallux valgus
Ballenfuss, Frostballen, Ballenzeh, Grosszehenballenentzündung, Fussballenentzündung, Beulenfuss, Hallux abductovalgus
 

 

Definition
Der Hallux valgus ist die häufigste und bedeutsamste Zehenfehlstellung beim Menschen. Sie ist charakterisiert durch eine Abweichung der Grosszehe im Grundgelenk nach aussen und einer Drehung der Zehe nach innen (Innenrotation). Häufig kommt es mit der Zeit durch die Fehlbelastung des Gelenks zu einer schmerzhaften Arthrose im Grosszehengrundgelenk und folglich zu einem Hallux rigidus.

Häufigkeitsverteilung
Der Hallux valgus ist die häufigste Zehendeformität. Er tritt fast immer in Verbindung mit einem Spreizfuss auf. Im Laufe des Lebens nimmt die Spreizfussfehlstellung langsam zu. Dies hat zur Folge, dass die Fehlstellung des Hallux valgus ebenfalls mit dem Alter zunimmt.
Beide Krankheitsbilder beeinflussen sich im Verlauf gegenseitig negativ. Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer.


Allgemeines
Als Grosszehenballen oder Hallux valgus wird die Wölbung der Grosszehe zum äusseren Fussrand / Kleinzehe hin bezeichnet.
Diese Erkrankung wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Als wichtige Faktoren werden:
eine anlagebedingte Komponente (Vererbung durch Mutter und Vater)
ein Ungleichgewicht der Muskelzüge durch mangelndes Training der Fussmuskulatur und enges Schuhwerk betrachtet. Durch die chronische Belastung des Grosszehenballens kommt es zu knöchernen Anbauten (Exophyten) im Bereich der grössten Belastung am Köpfchen des 1. Mittelfussknochens und begleitend zu einer zunehmend schmerzhaften, leicht entzündlichen Schleimbeutelbildung (Schleimbeutelentzündung). Man unterscheidet verschiedene Schweregrade der Verformung. Ziel der operativen Korrektur in frühen Stadien ist der Erhalt der Funktion des Großzehengrundgelenkes und somit die Wiederherstellung der vollen, schmerzfreien Beweglichkeit der Grosszehe.

Die "Hallux valgus – Fehlstellung" ist eine klassische Folge unserer westlichen Zivilisation. So kommt es in Ländern und Kulturkreisen in denen Frauen keine Schuhe oder offene Schuhe (z.B. Sandalen) tragen, selten zur Ausbildung eines Hallux valgus.


Ursache
Ursache für die Ausbildung eines Hallux valgus sind häufig eine vererbte, den gesamten Körper betreffende Bänder- und Bindegewebsschwäche. Diese verursacht die Entstehung eines Senk-Spreizfusses. Durch die verminderte Spannung des Bandapparates kommt es zu einer Abflachung des Fusslängsgewölbes und das beim Abrollen stark belastete Quergewölbe weicht immer breiter auseinander und zeigt dadurch die Schwäche der Bandverbindungen zwischen den Mittelfussknochen.
Da man die anlagebedingte Schwäche des Bandapparates ärztlicherseits nicht beheben kann, wird nur die Symptome des Hallux valgus therapiert. Das bedeutet, es können immer nur die Folgen des Spreizfusses, nicht der Spreizfuss an sich therapiert werden.

Durch das Tragen von bequemen Schuhen, wird unsere Fussmuskulatur nicht trainiert und unterfordert, was zu einem muskulären Ungleichgewicht vom Fuss führt. Ein Training der kurzen Fussbinnenmuskulatur, die dem Aufspreizen des Fussgewölbes entgegenwirken kann, wird so verhindert. Insbesondere ungeeignetes Schuhwerk z. B. mit zu engem Vorfussbereich oder zu stark angehobener Ferse, das den Druck auf den Vorfuss um ein Vielfaches steigert, spielen eine wesentliche Rolle. Durch die zunehmende Fehlstellung des Fusses kommt es zu veränderten Zugrichtungen der o.g. Sehnen.
Hierdurch wird die Einwärtsdrehung der Grosszehe massgeblich verursacht. Mit zunehmender Abknickung der Grosszehe werden die muskulären Gegenspieler wirkungslos.


Symptome eines Hallux valgus
Der Hallux valgus ist weit verbreitet, doch macht er in den meisten Fällen wenig Beschwerden. Es besteht keine Korrelation zwischen dem Grad der Fehlstellung und dem Ausmass der Beschwerden des Hallux valgus. Grosse Fehlstellungen können wenig Beschwerden verursachen und umgekehrt. Je grösser jedoch die Fehlstellung desto grösser ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass durch die Fehlbelastung des Grosszehengrundgelenkes ein frühzeitiger Knorpelverschleiß (Arthrose) eintritt.

Für viele Frauen besteht beim Hallux valgus ein rein kosmetisches Problem. Die ersten Beschwerden treten in aller Regel über dem Ballen der Grosszehe auf. Dieser Grosszehenballen wird medizinisch auch als Exostose oder Pseudoexostose bezeichnet.
An dieser Stelle ist der Fuss am breitesten, dementsprechend drücken Schuhe hier am stärksten. Es kommt zu mechanischen Belastungen der Haut und des darunter liegenden Schleimbeutels. Der Schleimbeutel verdickt sich daraufhin, um den Knochen besser zu schützen. Hierdurch wird der Ballen noch ausladender und der Druck im Schuh erhöht sich weiter. Entzündungen, Schwellungen, nicht-bakterielle und sogar bakterielle Schleimbeutelentzündungen (Bursitis) können entstehen.
Im weiteren Verlauf kann sich ein chronisch wiederkehrender, schmerzhafter Grosszehenballen entwickeln (chronische Schleimbeutelentzündung). Im Endstadium der Erkrankung bestehen Dauerschmerzen.

Wie jedes Gelenk ist das Grosszehengrundgelenk nicht für eine Schiefstellung (Inkongruenz) angelegt. Daher kommt es im weiteren Verlauf der Erkrankung des Hallux valgus zu einem frühzeitigen Verschleiss / Arthrose des Gelenkknorpels (Hallux rigidus). Die Symptome des Verschleisses zeigen sich zunächst in einer Bewegungseinschränkung der Grosszehe, die den Abrollvorgang schmerzhaft einschränken kann.

Im Allgemeinen kommt es zu einer langsamen, aber chronisch fortschreitenden (progredienten) Verschlechterung der Vorfussfehlstellung. Die Arthrose des Zehengrundgelenks schreitet fort, Schmerzen und Entzündungen bleiben bestehen und die Grosszehe kann bis zu 90° von der Grundstellung nach aussen abweichen. Hierbei kann sich die Grosszehe in extremen Fällen über oder unter die zweite und dritte Zehe legen.


Diagnose
Diagnose Hallux valgus mittels Beschwerden des Patienten:
Durch die Fehlstellung der Grosszehe und das sich vorbuckelnde Mittelfussköpfchen kommt es zum Schuhdruck, die Haut wird anfällig für Entzündungen. Über dem Mittelfussköpfchen bildet sich ein Schleimbeutel, der sich leicht entzünden kann.

Beim Hallux valgus kommt zu Schmerzen und Druckstellen am Fuss. Die abgewinkelte Großzehe und die Verschiebung der Kleinzehen behindern den natürlichen Laufvorgang. Es kommt zu Beschwerden beim Gehen und einer Verkürzung der Schrittlänge. Nicht selten ist ein Hallux valgus mit einer Hammerzehe oder Krallenzehe vergesellschaftet.
Bei der Hammerzehe weicht die Grosszehe in ihrem Endgelenk nach unten ab. Bei einer Krallenzehe weicht die Zehe im Grundgelenk nach oben ab, in den beiden körperfernen (peripheren) Gelenken wird sie krallenförmig nach unten gebeugt. An den gebeugten Flächen kommt es dann zu schmerzhaften Druckstellen, es bilden sich Hühneraugen (Clavus) und Schwielen. Häufig bestehen durch den begleitenden Spreizfuss auch Schmerzen unter den unnatürlich (unphysiologisch) belasteten Mittelfussköpfchen 2-4 (Metatarsalia) im Vorfussbereich der Fußsohle, der medizinisch auch als Metatasalgie bezeichnet wird.


Röntgen: Zur genauen Beurteilung der knöchernen Fehlstellung des Hallux valgus wird eine Röntgenaufnahme beider Füße angefertigt. Eine evtl. bereits eingetretene Gelenkschädigung kann erkannt werden. Zudem bestimmt das Ausmass der Fehlstellung das operative Korrekturvorgehen.

Prognose Hallux valgus
Grundsätzlich ist zu bemerken, dass bei richtiger Diagnosestellung und entsprechender Wahl des Operationsverfahrens die Langzeitprognose des operierten Hallux valgus gut ist. Wichtig ist, das dass richtige Operationsverfahren für den individuellen Fall des Hallux Valgus angewendet wird. Sofern noch keine fortgeschrittene Arthrose im Grundgelenk der Grosszehe zu sehen ist, sollte ein gelenkerhaltendes Operationsverfahren (z.B. Chevron oder Mc Bride etc) angewandt werde. Die Ergebnisse sind dabei in vielen Untersuchungen bei über 90 Prozent der Patienten gut bis sehr gut.

 

Hallux valgus Operation

Bei jeder der oben genannten Vorfusskorrekturoperationen muss mit längerer Arbeits- und Sportunfähigkeit gerechnet werden. Darüber besteht oft eine zu geringe Aufklärung dem Patienten gegenüber. Bei Verfahren mit Knochenkorrektur sollte von einem Zeitraum zwischen 3-6 Monaten ausgegangen werden. Aus sozialmedizinischer Sicht kann das ein grosses Problem darstellen.

Die erfolgreiche Behandlung von Vorfußbeschwerden wie dem Hallux valgus erfordert außerdem eine enge Kooperation mit einem Orthopädietechniker. Vorteilhaft ist es deshalb, wenn ein erfahrener Orthopädietechniker jederzeit in einer Fusssprechstunde konsultiert werden kann. Eine solche Zusammenarbeit ist unter praktischen Gesichtspunkten nur an fusschirurgischen Zentren möglich.

 

 

 

 

 

 

 

 

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